Das Programm der Integrierten Versorgung für Menschen mit Depressionen, Angst-, Zwangs- und Anpassungsstörungen schließt die Versorgungslücke zwischen dem Zeitpunkt der Erkrankung und dem Greifen der Regelversorgung, indem es – ohne Wartezeiten – eine angemessene ambulante Versorgung zur Verfügung stellt. Das bedeutet für Patienten, dass ihnen eine bedarfsgerechte Versorgung frühzeitig zur Verfügung steht, langes Warten und unnötiges Leid vermieden werden.
In diesem Programm werden zusätzliche Kapazitäten für ein innovatives multimodales Versorgungsangebot aufgebaut, das die Patienten auf dem Weg zur Gesundheit und der Wiedererlangung der Alltagsbewältigungskompetenz unterstützen soll. Auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten wird wowohl bei der Auswahl der entsprechenden Versorgungskomponenten als auch bei der Beratung oder Therapie eingegangen.Für Patienten, die darüber hinaus Behandlung brauchen, wird das IV-Programm so gestaltet, dass es als Brücke in die Regelversorgung fungiert. Hierdurch werden Krankenhausaufenthalte reduziert und Chronifizierung sowie Folgeerkrankungen vermieden.
Die Integrierte Versorgung besteht aus zwei Hauptmodulen: den niederschwelligen psychosozialen Beratungen (Gesundheitscoaching) und dem medizinisch/psychotherapeutischen Versorgungsangebot.
In der medizinisch/psychotherapeutischen Versorgung wird nach umfänglicher Diagnostik und Anamnese ein individueller Behandlungsplan mit dem Patienten abgestimmt.
Dieser kann folgende Angebote enthalten:
- Einzelpsychotherapie
- Gruppenpsychotherapie (Ressourcenorientierung und Selbstmanagement)
- Indikationsbezogene Gruppen
- Psychoedukation in Gruppen
- Entspannungstraining in Gruppen
- Erlernen von Stressmanagement-Techniken in Gruppen
- Training sozialer Kompetenzen in Gruppen
- Achtsamkeitstraining
- Genusstraining
- Bewegungstherapie/Körperwahrnehmung in Gruppen
- Ergotherapie
- Sozialberatung
- Fallmanagement
- Unterstützung bei der Wiedereingliederung in den Beruf und
- psychiatrische Diagnostik und Behandlung, falls der Patient dies benötigt und sich noch nicht in psychiatrischer Behandlung befindet.
Das Programm wird um Reha-Sport ergänzt, wenn der Patient davon profitiert.
Das Programm kann jederzeit flexibel an den sich im Laufe der Behandlung entwickelnden Bedarf des Patienten angepasst werden.
In die Integrierte Versorgung haben sich bisher ca. 2.000 Versicherte der GKV eingeschrieben.
Für Patienten, die keine Psychotherapie, aber ein kurzes psychologisches Coaching – zum Beispiel zur Lösung von privaten oder beruflichen Problemen – benötigen, bieten wir die psychosozialen Beratungen an.